DAM-Pilotmission – Schutzgebiete Ostsee: „Ausschluss mobiler grundberührender Fischerei in marinen Schutzgebieten der Ostsee – Phase II (MGF-Ostsee-II)"

Teilvorhaben der Universität Rostock, Institut für Biowissenschaften: Auswirkungen des Fischereiausschlusses auf das Nahrungsnetz, Mikrophytobenthos und Schlüsselarten des Zoobenthos (MGF-Ostsee-URO-II)

Projektförderung:     Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Projektzeitraum:       01.03.2023 – 28.02.2026

Inhaltliche Kurzzusammenfassung (aus: Forster et al. 2024) der möglichen Entstehung von Partikeltracer-Peaks in schlickigen Sedimenten der Westlichen Ostsee.

Eine der größten, anthropogen bedingten Störungen benthischer Habitate in Schelf- und Küstenmeeren ist die bodenberührende Fischerei. Die Intensität der Effekte auf das Makrozoo-benthos (MZB) hängt dabei von der Art des Fanggerätes (z.B. Grundschleppnetz mit Scherbrettern, Baumkurren etc.) und dessen Einsatzbedingungen, des jeweils betroffenen Lebensraumes, des Sedimenttyps und der dort siedelnden benthischen Gemeinschaft ab.

In Fortsetzung des Verbundprojektes „MGF-Ostsee“ sollen die Auswirkungen bodenberührender Fischerei auf Makrozoobenthos, Mikrophytobenthos und Umlagerung von Sedimentpartikeln untersucht werden. Nach der weitgehend erfolgten Beschreibung des Status Quo (Basislinienerfassung) in den zu untersuchenden Meeresschutzgebieten der Ostsee folgen Freilanduntersuchungen und Labormessungen zu Schlüsselarten der Benthosfauna und Bioturbation nach Fischereiausschluss (AG Meeresbiologie). Gemeinsam mit den Verbundpartnern wird auch ein groß angelegtes Freilandexperiment zur direkten Erfassung des unmittelbaren mechanischen Einflusses bodenberührender Fischerei durchgeführt werden.

Übergeordnete Ziele der zweiten Projektphase sind, die Entwicklung der sedimentären Ökosysteme nach Fischereiausschluss zu dokumentieren, den direkten Einfluss von Schleppnetzgerät auf den oberen Meeresboden zu verstehen, und Bewertungsmethoden für die Regeneration von benthischen Gemeinschaften nach starker Befischung zu entwickeln. Empfehlungen für ein zukünftiges Monitoring werden erarbeitet und das Management der Meeresschutzgebiete im Bereich der deutschen Ostsee unterstützt.

Seitens der Universität Rostock sind weiterhin die Arbeitsgruppen Aquatische Ökologie sowie Allgemeine Ökologie und Phykologie beteiligt.

PD Dr. S. Forster, Dr. M. Powilleit (in Kooperation mit dem IOW, Dr. M. Gogina u.a.)